Heute leuchtete mir auf meinem Spaziergang dieses Meer aus Gelb entgegen. Forsythien – Frühlingsboten par excellence. Ihre Blüten strahlen so intensiv, dass man fast vergisst, wie leer sie in Wahrheit sind. Denn für Bienen und andere Insekten sind sie wertlos. Kein Nektar. Kein Pollen. Kein Beitrag zum Kreislauf des Lebens. Nur Fassade. Und gerade deshalb berührt mich ihr Anblick. Denn wie oft sind auch wir Menschen wie diese Sträucher – wir blühen nach außen, zeigen Stärke, Farbe,...
Auch wenn der Frühling heute von den Temperaturen her eine Pause einlegt, hier ist ein schnelles, entzündungshemmendes und gesundes Rezept für Frühlingspesto, inklusive Wildkräuter, die man jetzt wunderbar sammeln kann: Wildkräuter-Pesto á la Frühlingskur – einfach, schnell & kraftvoll Zutaten (alles nach Gefühl und Vorrat): • junge Kohlrabiblätter (gewaschen, grob zerkleinert) und optional etwas frische Vogelmiere, die jetzt überall sprießt • frische junge Brennnessel (am...
Bei sehr vielen Menschen, die ohnehin schon mit Ängsten oder Depressionen zu kämpfen haben, verschlechtert sich derzeit der psychische Gesundheitszustand erheblich angesichts der täglichen schlimmen Bilder in den Nachrichten. Der Mechanismus dieser Dekompensation wurde schon in einer Studie der University of California aus dem Jahr 2013 untersucht (Alison et al: „Media‘s role in broadcasting acute stress following the Boston Marathon bombings“, 2013). Diese Studie kam zu dem...
Angesichts der aktuellen Bilder von Krieg und Leid versuchen Eltern oft vergeblich, ihre Kinder hiervon abschirmen. Ein besserer Weg, Ihren Kindern zu helfen, ist, ihnen einen Perspektivwechsel beizubringen: „Achte auf die Helfer! Egal was in der Welt schlimmes passiert, überall sind dann Helfer da. Manchmal machen Menschen schlimme Dinge, aber dann kommen andere Menschen und helfen.“ Denn Menschen helfen einander. Den Blick darauf zu lenken, dass inmitten von Chaos immer auch Hilfe ist,...
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Menschen mit genau diesem Problem zur Psychotherapie kommen: In der Kindheit hat man ihnen beigebracht, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse weniger wichtig sind im Vergleich dazu, was sich andere Menschen wünschen, dass es selbstsüchtig und falsch sei, seine eigenen Wünsche zu äußern, die außerdem am Ende sowieso meistens übergangen wurden. Ein Kind möchte es seinen Bezugspersonen grundsätzlich immer recht machen, und es lernt, dass die...
In der Psychotherapie-Praxis erlebt man es jeden Tag: Viel hilft nicht unbedingt viel. Qualität kann nicht durch Quantität ersetzt werden. Und doch wird es immer wieder versucht, sogar im Bereich von Freundschaften und Beziehungen. Dass das nicht funktionieren kann, leuchtet irgendwie ein, andererseits verbiegt man sich dann doch wieder, um es nur allen recht zu machen, um nur niemanden zu verärgern oder gar zu verlieren. In den sozialen Medien erlebt man diese Tendenz bis zur Karikatur...
Als Kinder müssen wir noch alles persönlich nehmen, weil wir es noch nicht besser wissen können: der schimpfende Nachbar, der schlecht gelaunte Lehrer oder auch verletzende Worte von Spielkameraden oder Erwachsenen beziehen wir erst einmal auf uns und nehmen sie als Aussagen darüber an, wie wir offenbar sind.  In einer guten Kindheit gibt es daneben auch sehr viele positive Aussagen, die wir ebenso in uns einsaugen. So entsteht unser Selbstbild, und wir lernen, dass wir viele...
Ich habe heute ein Zitat des Musikers Lenny Kravitz gelesen, das mich sehr nachdenklich gemacht hat: „Wenn ich den ersten Song spiele, sehe ich nichts als Handys. Es ist sehr interessant, wie sehr die Leute konditioniert sind. Für sie ist es das Größte, anderen zu beweisen, dass sie da waren – anstatt einfach da zu sein.“ Und das gilt nicht nur für Konzerte. Heutzutage scheint das Leben vieler Menschen nur noch den Zweck zu haben, alles Erlebte zu filmen und zu fotografieren, um es so...
Ich habe vor ein paar Tagen die sehr wertvolle Erfahrung gemacht, mich als Helfer einmal „auf der anderen Seite“ wiederzufinden und selbst Hilfe zu benötigen – auch wenn der Anlaß geringfügig war, die Erfahrung zu machen, wie haltgebend sich ein freundliches Wort anfühlt, wenn man gerade völlig aufgelöst ist - unbezahlbar. Als ich am Montag Morgen von einer Fortbildung in London zurückfuhr, begann der Tag bereits mit Hektik und Stress. Da in in der Rush-Hour drei Stunden (!)...
Jawohl. Kein Scherz. Ich empfehle Ihnen hiermit ganz offiziell, beim Autofahren zu meditieren. Und ich bin davon überzeugt, dass Sie das nicht nur gefahrlos und unfallfrei überstehen, sondern dass Sie das sogar zu einem besseren Autofahrer machen wird – entspannt, gelassen, aufmerksam und konzentriert. Aber vielleicht sollte ich dazusagen, was für eine Art von Meditation ich meine, denn Meditieren ist nicht gleich meditieren. Vielleicht haben Sie schon einmal von der...