Depression


Der Auslöser für eine depressive Erkrankung bei entsprechend vulnerablen Patienten kann so vielschichtig sein wie die Persönlichkeit der Betroffenen. 
Beispiele für Situationen, die bei entsprechend vorbelasteten Menschen eine depressive Reaktion bewirken können:
* Probleme am Arbeitsplatz, Personalmangel, Überlastung, schlechtes Betriebsklima
* Beziehungsprobleme, Trennung, Probleme in der Familie
* eigene Erkrankung oder Erkrankung von Anghöigen
* das Gefühl, dass alles zu viel wird, das Gefühl, den äußeren Erwartungen nicht mehr entsprechen zu können
* das Gefühl, dass es eigentlich gar keinen Auslöser gibt, dass einfach „irgendwas nicht stimmt“

Sonderfälle einer Depression, die überdurchschnittlich häufig im Gefolge anderer Belastungen auftritt und die vom Psychotherapeuten darum eine tiefe Sachkenntnis auch dieser Begleitumständeerfordern,sind z.B. Depressionen
* bei Menschen mit Helferberufen (z.B. Lehrer und Lehrerinnen, medizinisches Personal, Pflegekräfte, Feuerwehrleute, Rettungsdienste, Polizei, Sozialarbeiter), oft begleitend zu einem Burnout
* bei Menschen mit Neurodivergenz (ADHS, Autismus, Hochsensibilität),
* bei schwerer körperlicher Erkrankung mit Aufenthalt auf einer Intensivstation oder sogar einer NDE (Near Death Experience/ Nahtoderfahrung)
* nach einem Trauma (isoliert im Rahmen einer posttraumatischen Belastungsstörung oder als Komplextraumatisierung)

Statt einer ausgeprägten Depression kann auch „nur“ eine sogenannte „akute Anpassungsstörung“ entstehen, die Ähnlichkeiten mit einer depressiven Episodeaufweist,aberinderRegeletwasleichterzubehandeln ist und oft auch schneller überwunden werden kann. Im Gegensatz zur „akuten Belastungsreaktion“, die seltener therapiebedürftig ist, gilt eineAnpassungsstörungalsklassische Diagnose für eine (meist Kurzzeit-)Therapie. Eine Belastungsreaktion kann nach einigen Wochen auch in eine behandlungsbedürftige Anpassungsstörung übergehen, diesewiederum kann sich zu einer Depression entwickeln; die Grenzen sind da fließend.

Vom WDR gibt es einen sehr guten Bericht über Depressionen, moderiert von meinem geschätzten ärztlichen Kollegen Eckart von Hirschhausen und dem selbst von Depressionen betroffenen ComedianThorstenSträter: https://youtu.be/mVWjh-Bs6_Q